Dr. U. Borgwardt
Der Handel mit Russland hat sich nach neuesten Umfragen trotz Corona-Krise und bilateraler Spannungen mit 12 % seit dem vergangenen Jahr positiv entwickelt. Auch die Prognosen für 2022 deutscher Handelspartner mit Russland fallen mit 52 % vielversprechend aus. 84 % der deutschen Firmen beurteilen die eigene Geschäftslage Ende 2021 als sehr gut bis befriedigend. 90 deutsche Unternehmen mit zusammen 50000 Beschäftigten in Russland haben einen Umsatz von etwa 14 Milliarden Euro erwirtschaftet. Der Handel mit Russland reicht vom Maschinen- und Anlagenbau über die Land- und Ernährungswirtschaft bis hin zur Autoindustrie sowie zum Groß- und Einzelhandel. Die starken Wechelkursschwankungen des Rubel, die Sanktionen des Westens und der bürokratische Aufwand im Russland-Geschäft verhindern derzeit eine noch bessere Handelsbilanz der deutschen Firmen in Russland. Viel wird eine Fortsetzung dieses positiven Trends in Zukunft davon abhängen, ob und wann die inzwischen fertiggestellte Erdgas-Pipeline Nord Stream 2 in Betrieb gehen kann und wie der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine gelöst wird.
Parallel zum wachsenden Handelsvolumen steigen die Investitionen deutscher Unternehmen in Russland. Sie beliefen sich nach jüngsten Zahlen der Bundesbank bis zum Ende des zweiten Quarteils auf fast 1,4 Milliarden Euro. Im Gegenzug drängen russische Unternehmen weiter auf den deutschen Markt. (nach Informationen der OZ vom 10.12.2001, S. 10)